Viele Menschen freuen sich auf den Frühling: Die Temperaturen steigen und die Natur zeigt sich farbenfroh in Spendierlaune. Endlich darf die Jacke im Schrank bleiben, das Lieblingslokal öffnet seine Terrasse und auch der Garten erstrahlt nach dem Frühjahrsputz. Doch auf dem Weg in Richtung Sommer mehren sich auch die Schattenseiten. So kündigen erste Schauer und Gewitter die aufziehende Unwettersaison an: mit von Sturmböen abgedeckten Dächern, von Hagel demolierten Autos und ganzen Landstrichen, die nach Sturzfluten unter Wasser stehen. Der Klimawandel mit immer häufiger auftretenden Extremwetterlagen und Unwettern lässt grüßen.
So dürfte den Menschen im Ahrtal die verheerende Flut vom Juli 2021 noch lange in Erinnerung bleiben. Zwar warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor einer großen Hochwassergefährdung und örtlichen Überschwemmungen. Später löste der Landkreis Ahrweiler per App Katastrophenalarm aus und rief die Anwohner in Flussnähe auf, ihre Wohnungen zu verlassen. Doch scheinbar vergeblich. Denn in den Tagen nach den Sturzfluten zeigte sich das volle Ausmaß der Zerstörung. Über 130 Menschen mussten in den Wassermassen ihr Leben lassen, von den Schäden in Milliardenhöhe ganz zu schweigen. Offensichtlich hatte der Gefahrenhinweis über „Katwarn“ die Menschen gar nicht oder zumindest nicht rechtzeitig erreicht.
Ein Grund mehr für die Weiterentwicklung des öffentlichen Warnsystems und die Integration von Cell Broadcasting. Doch auch die Versicherer sind nicht untätig geblieben und haben Möglichkeiten entwickelt, ihre Kunden vor Unwettern zu warnen. Allen voran die Allianz: Seit diesem Jahr schickt der Konzern ihren privaten Versicherungsnehmern in den Kategorien Wohngebäude, Hausrat und Kfz eine kostenfreie SMS auf ihr Mobiltelefon, sollte sich Ungemach am Himmel zusammenbrauen.
Präzise Warnung per Kurzmitteilung ermöglicht Schadensvorsorge
Entsprechend der Wetterlage – Sturm, extremer Regen, Hagel, Schneefall usw.- erhalten die Kunden im Voraus eine SMS, wobei die Zeit von der Alarmierung bis zum Unwetter zwischen 15 Minuten und 24 Stunden variieren kann. Anhand der Daten des meteorologischen Prognosesystems „UBIMET“ erfahren die Kunden präzise Zeit und Ort des zu erwartenden Wetterphänomens. Zwar lässt sich damit der nächste Wolkenbruch nicht verhindern, aber die Kunden können sich zumindest auf das Ereignis vorbereiten. Im besten Fall rettet die Warn-SMS Leben und trägt dazu bei, den Schadensfall erheblich zu reduzieren.
Umfragen der Allianz-Versicherung legen dies zumindest nahe: Die Kunden scheinen das Angebot nicht nur gut anzunehmen. Jeder Zweite konnte wohl aufgrund der vorausgegangenen SMS einen Schaden abwenden. Die Warnung per Kurzmitteilung erweist sich damit für den Versicherungskonzern als voller Erfolg. Im Gegensatz zur Warnung per App durchbricht die SMS das tägliche Hintergrundrauschen an Nachrichten und wird im Gegensatz zu WhatsApp und anderen Messengern auch geöffnet – mit entsprechend positiven Folgen. Da verwundert es nicht, dass der Versicherungskonzern Überlegungen anstellt, zukünftig alle Kunden per SMS vor Unwettern zu warnen.